78.) Die Tafel im Roncalli-Haus
Als Folge des am 24. Februar 2022 begonnenen verbrecherischen Krieges in der Ukraine sind bekanntlich auch viele Flüchtlinge von dort in Paderborn untergekommen. Dadurch ist das Kundenaufkommen auch in der Ausgabestelle der Tafel in Schloß Neuhaus gestiegen. Wir haben daher einen Hilfsbeitrag im Sinne der betroffenen Menschen erbringen wollen, Lebensmittel wie Nudeln gekauft und eine Barspende für die gestiegenen Benzinpreise überwiesen. Insgesamt konnten wir damit 818,15 Euro für die Tafel innerhalb unserer Pfarrei ausgegeben.
Der Tafel Paderborn e.V. selbst schreibt dazu auf seiner Homepage: „Wir möchten uns bei allen Paderbornerinnen und Paderbornern für die Unterstützung in den letzten Wochen bedanken. Betriebe, Kirchengemeinden und Privatpersonen haben Geld und Lebensmittel gesammelt, freiwillige Helferinnen und Helfer haben unsere Arbeit unterstützt. Sponsoren haben uns großzügig mit Lebensmitteln versorgt. Bei ihnen allen möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Da wir derzeit mehr Kunden als je zuvor versorgen, würden wir uns auch zukünftig über ihre kleinen und großen Spenden freuen.“
Die Ausgabestelle des Tafel Paderborn e.V. in Schloß Neuhaus ist im "Roncalli-Haus" immer Samstags von 11:30 - 13:30 Uhr.
„Wo sind erfüllte Menschen?"
Markante Ideen kamen bei unserer letzten Mitgliedersammlung am 5. Mai 2022 in unsere Runde, als Claudia Auffenberg nach den Regularien mit ihrem Impuls startete. Sie ist die Chefredakteurin des Paderborner Kirchenmagazins „Der DOM“ und ging mit ihrem Blick auf unseren Namen ein.
„Kirche“
Die Kirche ist für sie ein „unglaublich bunter Haufen“, bei dem es eine große Herausforderung sei, diese Vielfalt auszuhalten. So ist für sie der DOM auch ein Forum unterschiedlicher Meinungen. Zugleich fragte sie: Was verbindet uns denn als Kirche? Das regelmäßige Mitfeiern des sonntäglichen Gottesdienstes sei es jedenfalls nicht. Letztlich sind wir wohl ein Netzwerk in Vielfalt, bei dem jede und jeder einen Beitrag bringen könnte – egal wie sie/er tickt, glaubt, zweifelt…
„Kirche lebt“
Dieser Name ist ein Kontrast zu dem Satz von P. Alfred Delp, der kurz vor seiner Hinrichtung 1944 zum Schicksal der Kirchen schrieb “Wir sind an einem toten Punkt”. Claudia Auffenberg griff den Gedanken auf, den auch Kardinal Marz im letzten Jahr in seinem Rücktrittsangebot an den Papst schrieb und sagte: „Genau, wir sind an einem toten Punkt. Das heißt nicht, dass die Kirche tot ist, aber sie tritt auf der Stelle. Es geht irgendwie nicht weiter. Woran liegt das, was ist das Problem? Alfred Delp meint, die Kirche sei 'trotz aller Richtigkeit und Rechtgläubigkeit” an diesen Punkt geraten. Also alles richtig gemacht, und doch falsch angekommen. Auf heute übertragen könnte man vielleicht ein bisschen bissig formulieren: Trotz allen Geldes, aller Konzepte und Methoden, trotz aller Gremien und Sitzungen, trotz aller Papiere und Flipcharts sind wir da gelandet, wo wir stehen.“
Es braucht erfüllte Menschen
Für einen Ausweg aus der Misere griff unsere Referentin zwei Herzensanliegen von P. Delp auf: die Ökumene und die Rückkehr in diakonisches Handeln. Dazu zitierte sie P. Delp: „Dies alles wird nur verstanden und gewollt werden, wenn aus der Kirche wieder erfüllte Menschen kommen.” Erfüllt seien solche Menschen nach Delps Worten von göttlicher Kraft, es seien Menschen, die sich ganz auf Christus stützen, die die Kirche weiterbringen, die ihr helfen, auf Rechthaberei und Selbstbeweihräucherung zu verzichten. Es seien Menschen, “denen es nur um eines geht: im Namen Gottes zu helfen und zu heilen.”
Damit war etwas losgetreten in unserer Runde: Sind wir erfüllte Menschen? Sind wir erfüllt von der christlichen Botschaft, von Liturgie und Gottesdienst, vom Zusammensein in unseren Gemeinden und Gruppierungen? Eine muntere Debatte gab es, zu der auch hier angeregt werden soll. „Gesucht sind Menschen, die nicht müde sind,“ - “Eine Kirche, die nicht dient, dient zu nichts.“ - „Lasst uns den Übergang, nicht den Untergang gestalten“, sind einige markante Zitate aus den Überlegungen. Vielleicht denken auch Sie, denkst auch du mal mit anderen darüber nach: Wie kann ich „erfüllt“ werden?
Hans-Georg Hunstig, Vorsitzender
Claudia Auffenberg als Gast mit den 2 DOM-Ausgaben zum „toten Punkt“ in der Kirche und zum Anstoß aus Rom dazu.
77.) Flaggen für Freiluftgottesdienste
Beachflaggs an Pader, Lippe und Alme laden ein
Seit der Advents- und Weihnachtszeit gibt es in Schloß Neuhaus, Sande u. Sennelager pandemiebedingt viele Gottesdienste unter freiem Himmel in ökumenischer Trägerschaft unserer Katholischen Pfarrei Hl. Martin und der Evangelischen Kirchengemeinde. Zu Karfreitag und Ostern, zu Pfingsten und Allerheiligen, an den Adventssonntagen und Hl. Abend … Immer wieder gibt es seitdem dieses Angebot von Wortgottesfeiern außerhalb der Kirchengebäude. Verantwortlich sind dabei jeweils Frauen und Männer aus den Gemeinden.
Erstmals am 1. Fastensonntag 2020 wurden zwei Werbeflaggen am Brunnentheater dazu eingesetzt, Diese wehen im Wind und laden ein: Kommt herbei zum Freiluftgottesdienst – Ökumenisch und Draußen. Sie können zukünftig an allen Orten eingesetzt werden, um Vorbeikommende aufmerksam zu machen. Die Kosten von 327,86 € hat unser Verein getragen.
76.) Achtsamkeit für Mastbruchkinder
„Affenstill“ vermittelt Achtsamkeit in spielerischer Form
Ein interessantes Projekt für Kinder in der Kindertagesstätte St. Joseph konnten wir Ende 2021 in unserer Pfarrei mit 900 € unterstützen. Einige Eltern berichteten uns darüber:
Unsere Kinder der Kita St. Joseph in Mastbruch haben Achtsamkeit gelernt. Die Corona Pandemie hat nicht nur uns Erwachsenen in vielen Dingen gehemmt, sondern auch vor allem unsere Kinder. Durch Einschränkungen gingen viele Erlebnisse und vor allem der Umgang miteinander verloren. Unsere Kita hat zur Aufarbeitung einen super Ausgleich geschaffen, das Affenstill Projekt.
Affenstill. Was ist das?
Kurz erklärt, ist es die Fähigkeit, seine gegenwärtige Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu richten. Hierdurch werden vor allem das eigene Körpergefühl, die Selbstregulation, der Umgang mit schwierigen Gefühlen und die soziale Kompetenz gefördert. Dies alles haben unsere Kinder in 10 Stunden ( wochenweise jeweils 1 Stunde ) auf spielerische Weise kennen gelernt.
Hierbei standen ihnen die beiden Hauptakteuere ( Stoffpuppen ), der Papagei Tibo und der Affe Bruno stets zur Seite.
Ein Abschluss mit den Eltern rundete das Erlernte ab und so konnte jeder, ob Groß oder Klein, viele Hilfen für den Alltag mitnehmen. Rundum sind unsere Kinder gestärkt und motiviert aus dem Programm gegangen. Weitere Infos sind unter der Seite www.affenstill.de zu finden. Wir hoffen, dass wir dieses Projekt auch nächstes Jahr anbieten können, um jedem Kind die Möglichkeit zu geben sich auf seine Gedanken besser einzulassen.